Der Begriff ESP steht für Electronic Stability Program, der Begriff ESC für Electronic Stability Control. Es ist ein intelligentes Sicherheitssystem, das Fahrabsichten vorhersagen kann. Zum einen hilft das ESP dem Fahrer, die Radbahn beizubehalten. Dies geschieht durch Bremsen der einzelnen Räder. Zum anderen kann damit auch die Motorleistung bei kritischen Manövern angepasst werden. Der ultimative Zweck des ESP ist es jedoch, die Fahrzeugstabilität zu verbessern. Somit verbessert ESP die Stabilität, indem ein Schleudern vermieden wird.
Schleudern ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Internationale Studien zeigen, dass mindestens 40 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle durch Schleudern verursacht werden. ESP könnte bis zu 80 Prozent aller Schleuderunfälle verhindern. ESP erkennt das bevorstehende Schleudern und greift sehr schnell ein. Der Fahrer behält die Kontrolle über das Fahrzeug und gerät nicht ins Schleudern, sofern die physikalischen Grenzen nicht überschritten werden.
Das elektronische Stabilitätsprogramm unterstützt den Fahrer in nahezu allen kritischen Fahrsituationen. Es umfasst die Funktionen des Antiblockiersystems (ABS) und des Traktionskontrollsystems, kann aber wesentlich mehr. Es erkennt Schleuderbewegungen des Fahrzeugs und wirkt diesen aktiv entgegen. Dies verbessert die Fahrsicherheit erheblich.
Funktionsweise von ESP
Anhand des Lenkwinkels erkennt das System die gewünschte Fahrtrichtung. Geschwindigkeitssensoren an jedem Rad messen die Radgeschwindigkeit. Gleichzeitig messen Gierratensensoren die Fahrzeugrotation um die Hochachse sowie die Querbeschleunigung. Aus diesen Daten berechnet das Steuergerät die tatsächliche Bewegung des Fahrzeugs und vergleicht sie 25 Mal pro Sekunde mit der gewünschten Fahrtrichtung. Stimmen die Werte nicht überein, reagiert das System sofort und ohne Zutun des Fahrers. Es reduziert die Motorleistung, um die Fahrzeugstabilität wiederherzustellen. Wenn das nicht ausreicht, bremst es zusätzlich einzelne Räder. Die resultierende Drehbewegung des Fahrzeugs wirkt der Schleuderbewegung entgegen – im Rahmen der physikalischen Gesetze bleibt das Fahrzeug sicher auf dem gewünschten Kurs.
Wenn im Fahrzeug verbaut und nicht explizit vom Fahrer deaktiviert, so ist das ESP immer aktiv. Ein Mikrocomputer überwacht die Signale der ESP-Sensoren und prüft 25-mal pro Sekunde, ob die Lenkeingabe des Fahrers der tatsächlichen Fahrtrichtung des Fahrzeugs entspricht. Bewegt sich das Fahrzeug in eine andere Richtung, erkennt ESP die kritische Situation und reagiert sofort – unabhängig vom Fahrer. Es nutzt das Bremssystem des Fahrzeugs, um das Fahrzeug wieder auf die Spur zu bringen. Mit diesen gezielten Bremseingriffen erzeugt ESP die gewünschte Gegenkraft, so dass das Fahrzeug so reagiert, wie es der Fahrer beabsichtigt. ESP leitet nicht nur einen Bremseingriff ein, sondern kann auch motorseitig eingreifen, um die angetriebenen Räder zu beschleunigen. So bleibt das Auto im Rahmen der Physik sicher auf der gewünschten Strecke.
Besser als ABS und ASR
Dieses System hat mehr Vorteile im Vergleich zu den ABS- und ASR-Systemen. Dies liegt daran, dass es das Fahrverhalten des Fahrzeugs tatsächlich vorhersagen kann. Wenn das elektronische Stabilitätsprogramm in Kraft tritt, wird dies in Form einer leuchtenden Anzeige im Kombiinstrument angezeigt. In den meisten Fällen spürt der Fahrer keinen Unterschied im Fahrzeug, mit Ausnahme der verbesserten Steuerung, wenn das ESP zu arbeiten beginnt.